Friedberg, 15. Februar 2021
Nach langer Zeit der Entbehrung konnten wir am 4. Advent 2020 endlich wieder unsere Pfarr- und Wallfahrtskirche eröffnen. Im Dezember 2020 wurden in der Kirche die vorerst letzten Handgriffe der Handwerker ausgeführt. Die neuen Bankheizungen wurden installiert, die Bänke montiert, die Decke, die Wände und die Altäre gesäubert und restauriert. Immer wieder in den vergangenen eineinhalb Jahren gerieten die Arbeiten der Innenrenovation ins Stocken, mussten Rückschläge hingenommen werden, zahlreiche Gespräche mit dem Architekten, den Handwerkern und Restauratoren, sowie dem Bischöflichen Bauamt und der Denkmalpflege geführt werden.

Seit mittlerweile 10 Jahren beschäftigte sich der Kirchengemeinderat mit der Bausubstanz der Kirche. Es wurden damals, im Jahr 2010, an der West- und Ostseite der Kirche Feuchteschäden festgestellt. Zwei Jahre später wurde der Dachstuhl begutachtet. Im Februar 2013 fiel seitens des Bischöflichen Bauamts der Entschluss, die gesamte Kirche renovieren zu lassen. Im März 2014 wurde die Kirchenrenovation in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Der erste Bauabschnitt sah die Außenrenovation vor, der zweite die Innenrenovation. Bis die notwendigen Anträge in Rottenburg und in der Denkmalpflege bearbeitet und genehmigt wurden, verging ein weiteres Jahr, bis im Oktober 2015 mit der Außenrenovation und auch mit den Sanierungsarbeiten am Dachstuhl begonnen wurde.

Im Februar 2016 wurden die Planungen zur Innenrenovation aufgenommen. In vielen Sitzungen beschäftigte sich der Kirchengemeinderat mit Überlegungen für einen neuen Volksaltar. Vorschläge zur Gestaltung des neuen Zelebrationsaltars wurden ausgiebig diskutiert.

Im Oktober 2016 kamen die Arbeiten am Dach sowie die Malerarbeiten an den Außenwänden der Kirche zum Abschluss. Nach Ostern 2017 wurde mit der Drainierung der Außenwände der Kirche begonnen. Im Oktober 2017 lag die Genehmigung für die Innenrenovation vor. Es ging in diesem Jahr auch ein Spendenaufruf an die einzelnen Haushalte der Kirchengemeinde. Die sogenannten „Silbernen Sonntage“ wurden eingeführt, an welchen die Einnahmen der Kollekte der Renovation zuflossen.

Im Dezember 2017 stellte der Bildhauer Rudolf Kurz aus Ellwangen an der Jagst dem Kirchengemeinderat seinen Vorschlag für den neuen Zelebrationsaltar vor, dessen Anfertigung schließlich im September 2018 vom Kirchengemeinderat nach vielem Abwägen beschlossen wurde. Im Mai 2018 wurde über die Gestaltung des vorderen Kirchenschiffs diskutiert, was auch eine Entfernung der mittleren Stufenzunge vorsah, sodass sich künftig alle Gemeindebänke auf einer Ebene befinden würden. Auch sollten die beiden vorderen Bankreihen nicht mehr eingebaut werden, sondern stattdessen auf der Empore Aufstellung finden.

Im März 2019 begannen die Restauratoren mit der Innenrenovation. Die Gottesdienste fanden seither im Dorfgemeinschaftshaus statt bzw. es wurde die Kirchengemeinde eingeladen, die sonntäglichen Gottesdienste in Wolfartsweiler mitzufeiern. Im Frühjahr 2019 wurde über die Anforderungen der neuen Elektroinstallationen und über die Möblierung der Sakristei gesprochen. Im Juli wurden neue Terrazzoplatten hergestellt.

Im November 2019 waren die Renovierungsarbeiten an Decken und Wänden vorerst abgeschlossen. Das Gerüst im Kircheninnenraum wurde abgebaut. Eine Begutachtung der erfolgten Renovierungsarbeiten ergab die Notwendigkeit von diversen Nacharbeiten, die seitens der Restauratoren zu leisten waren. Mit der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Herunterfahren des öffentlichen und gemeinschaftlichen Lebens kamen die Arbeiten in der Kirche im Frühjahr 2020 für ein gutes Vierteljahr komplett zum Erliegen. Dank der Unterstützung vom Denkmalamt konnten die restauratorischen Arbeiten ab Ende Juli 2020 wieder in eine gute Richtung gelenkt und wiederaufgenommen werden. Im Dezember wurden die Restaurierungsarbeiten vorerst abgeschlossen.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist es dem Bischof momentan nicht möglich, den neuen Zelebrationsaltar zu weihen, deshalb wurde Herr Dekan Müller von ihm beauftragt, den Altar zu benedizieren, d. h. zu segnen. Diese Benedizierung fand am 4. Advent, dem 20. Dezember, abends um 18.30 Uhr im Rahmen einer Messfeier statt. Zwar muss nun die Anzahl der Gottesdienstbesucher, die sich unter Corona-Bedingungen gleichzeitig in der Kirche befinden dürfen, stark beschnitten werden, doch es gibt je nach Besucherzusammensetzung für ca. 30 Personen Platz. Keineswegs wollten wir mit der Nutzung unserer schönen Pfarr- und Wallfahrtskirche warten, bis der Bischof irgendwann im nächsten Jahr oder wenn die Pandemie vorbei ist, kommt.

Klar ist, dass es zur Altarweihe, wann immer sie in der Zukunft stattfinden wird, einen Festgottesdienst und auch eine schöne Feier im Anschluss geben wird. Doch bis dahin können die Gottesdienste wieder in unserer Kirche gefeiert werden, wenn auch unter Corona-Bedingungen.

Zu guter Letzt bedanken wir uns bei allen Kirchengemeindemitgliedern, die uns während der Restaurierung mit Rat und Tat zur Seite standen und bei allen, die für die Restaurierung der Fresken und Statuen Geld gespendet haben. Tausendmal Vergelt’s Gott Ihnen!

 

Peter Müller                                          Dagmar Bayer                                      Harald Johannes Öhl

(Dekan)                                                (Gewählte Vorsitzende)                         (Pfarrer)