Kapelle St. Verena in Haid

Ein weithin sichtbarer und doch sehr abgeschiedener Ort der Stille und des Gebets

Als ehemalige Pfarrkirche der früheren Pfarrei Jesumkirch hat die Kapelle Haid eine über 900-jährige Geschichte. „Jesumskirch“ geht auf den Grundherrn namens Jeso oder Juzzun zurück, der sie als seine Eigenkirche für sich, seine Familie und Dienstleute errichtete. Die Pfarrkirche zur Hl. Verena wird 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Wechselvoll waren die Besitzverhältnisse der Kapelle und ihres Vermögens. 1497 schon war sie keine Pfarrkirche mehr. Seit 1817 gehört sie zur Pfarrei Saulgau. Die jetzige Kapelle dürfte im 15. oder 16. Jahrhundert erbaut worden sein.

Links am Chorbogen befindet sich eine bäuerliche Pieta (2. Drittel 15. Jahrhundert), im Chorbogen Christus am Kreuz, alt, rechts die Hl. Verena in Lindenholz, neu. An der Chorwand vorne zwei Relieftafeln aus dem 19. Jahrhundert: die linke stellt die Vermählung Mariens dar, die rechte eine Szene von Jesus im Tempel. Beide stammen aus den Altarwerkstätten Mayer und waren früher Teil des Marienaltars der Johanneskirche. Die Ölbilder im Schiff zeigen links die Heilige Familie, rechts Maria mit Joachim und Anna, ihren Eltern. Die Kreuzwegstationen stammen aus dem 19. Jahrhundert.

(Autor: Hugo Birkhofer, Bad Saulgau)

Pietà (2. Drittel 15. Jahrhundert)

Darstellung der Hl. Verena, Patronin dieser Kapelle (Ende 20. Jahrhundert)