Pfarrkirche St. Georg in Renhardsweiler

Eine sehr alte Kirche, die 2019 eine Innenrenovation erhielt und nun in neuem Glanz erstrahlt

Der mittelalterliche Bau mit romanischem Turm und spätgotischem Chor wurde 1884 nach Westen erweitert und umgestaltet. Das Innere wurde 1963-65 renoviert, dabei wurde die neugotische Ausstattung entfernt. Die Fenster aus dieser Zeit stammen von Johannes Wohlfahrt. Bei der letzten Restaurierung 1991/92 schuf Bildhauer Rudolf Kurz Altar, Ambo und Sakramentshaus.

Am Chorbogen links eine Marienstatue aus dem 16. Jahrhundert, rechts eine Josefsstatue aus dem 18. Jahrhundert. Das Chorbogenkreuz kann nur grob datiert werden (18./19. Jahrhundert). An der rechten Seitenwand befindet sich eine Darstellung des Hl. Georg aus dem 18. Jahrhundert und ein spätgotischer Christus aus dem späten 16. Jahrhundert.  Die linke Wand ziert eine Pieta aus dem 17. Jahrhundert. Der Kreuzweg ist im Jahr 1865 original nach nazarenischem Vorbild entstanden und signiert. Die Figur an der Rückwand stellt den Hl. Antonius dar. Die Orgel aus dem Jahr 1992 ist ein Werk des Orgelbauers Rebmann.

Spätgotisches Chorgewölbe (zweite Hälfte 15. Jahrhundert) und Glasfenster aus dem 20. Jahrhundert

Im neben der Kirche stehenden Pfarrhaus hielt am Vorabend der Schlacht bei Ostrach – Karfreitag 1799 – Erzherzog Karl von Habsburg seine letzte Generalstabsbesprechung vor der Schlacht ab. Mit dieser Schlacht wurden die Franzosen im zweiten Koalitionskrieg aus Oberschwaben vertrieben.

Im Turm wurde um 1975 ein „josephinischer“ Holzsarg aufgefunden – jetzt im Stadtmuseum Bad Saulgau. Mit einem Hofdekret von 1784 hatte Kaiser Josef II von Habsburg eine Neuordnung der Begräbnisse angeordnet – Saulgau und Umgebung gehörten damals bis 1806 zu Vorderösterreich. Die „josefinischen Särge“, jede Gemeinde musste zwei anschaffen, waren Aufbahrungs- und Konduktsärge, bei denen sich nach dem Hinablassen ins Grab der Boden mittels Seilzug öffnen ließ. Der Leichnam in einem Leinensack blieb im Grab zurück, der Sarg wurde wieder hochgezogen und konnte so weiter verwendet werden. Josef II wollte so einmal demonstrieren, dass alle nach dem Tod gleich sind und außerdem wollte er Holz sparen. Nachdem diese Anordnung von der Bevölkerung schon nach wenigen Jahren beanstandet wurde, zog der Kaiser seine Anordnung zurück.

(Autor: Hugo Birkhofer, Bad Saulgau)

Muttergottes mit Jesuskind

Jungfrau und Mutter Maria,
vom Heiligen Geist geführt
nahmst du, in der Tiefe
deines demütigen Glaubens,
das Wort des Lebens auf –
ganz dem ewigen Gott hingegeben.
Hilf uns, unser „Ja“ zu sagen
angesichts der Notwendigkeit,
die dringlicher ist denn je,
die Frohe Botschaft Jesu
erklingen zu lassen.

Papst Franziskus