​Am Volkstrauertag versammelte sich die Gemeinde Bad Saulgau, um der Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung zu gedenken und ein klares Zeichen für den Frieden zu setzen. Die Feierlichkeiten am Ehrenmal folgten einem feierlichen und würdevollen Ablauf, der durch musikalische Beiträge, bewegende Ansprachen und das aktive Engagement der Jugend geprägt war.

​Detaillierter Ablauf der Gedenkfeier

​Die Zeremonie begann pünktlich und militärisch präzise:

​1. Trommelwirbel des Spielmannszugs der Bürgerwache

Zum Auftakt sorgte der Spielmannszug der Bürgerwache mit einem eindringlichen Trommelwirbel für einen würdevollen Rahmen und leitete die Gedenkveranstaltung ein.

​2. Choral der Stadtmusik

Die Stadtmusik Bad Saulgau untermalte die Stimmung mit einem getragenen Choral, der zum Innehalten und zur Besinnung aufrief.

​3. Ansprache von Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller

In seiner Rede betonte Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller, dass der Volkstrauertag mehr sei als nur ein Tag der Trauer – er sei eine aktive Mahnung und eine Verpflichtung für die Zukunft. Er erinnerte an das unermessliche Leid, das Kriege über Familien und Nationen gebracht haben, und hob hervor, dass die Lehren der Vergangenheit uns zum entschlossenen Einsatz für Frieden, Freiheit und Demokratie in Europa und der Welt antreiben müssen. Er richtete einen besonderen Appell an die Jugend, die Träger der Hoffnung sei und sich jeder Form von Hass, Ausgrenzung und Anti-Semitismus entgegenstellen müsse.

​4. Gedenktexte vorgetragen von Schülern des Störck-Gymnasiums

Schülerinnen und Schüler des Störck-Gymnasiums trugen tiefgründige Gedenktexte vor, die die Bedeutung des Tages für ihre Generation beleuchteten und die Wichtigkeit von Versöhnung und Völkerverständigung hervorhoben.

​5. Lied des Singkreises Bondorf mit Sängerfreunden Bad Saulgau

Der Singkreis Bondorf und die Sängerfreunde Bad Saulgau gestalteten das Programm mit einem gemeinsamen Lied, das die Hoffnung auf eine friedlichere Welt musikalisch zum Ausdruck brachte.

​6. Kranzniederlegung durch die Feuerwehr Bad Saulgau

Als Zeichen der Ehrerbietung und des Dankes legte eine Abordnung der Feuerwehr Bad Saulgau einen Kranz am Ehrenmal nieder.

​7. Gedenken und Entzünden der Kerzen

Als emotionaler Höhepunkt des Gedenkens verlasen Schüler die Namen von Kriegsopfern aus Bad Saulgau. Zu jedem verlesenen Namen wurde eine Kerze entzündet. Gleichzeitig schlug der Bürgermeister die Friedensglocke, um jedem einzelnen Opfer ein akustisches und würdevolles Gedenken zu widmen.

​8. Gebet der Pfarrer (Dekan Peter Müller und evangelischer Pfarrer)

Das gemeinsame Gebet, angeleitet vom evangelischen Pfarrer Walter Schwaiger und dem katholischen Pfarrer Dekan Peter Müller, stellte die Sonne der Gerechtigkeit in den Mittelpunkt. Die vorgetragenen Fürbitten umfassten eine breite Palette aktueller globaler Herausforderungen:

  • ​Krieg und Gewalt: Es wurde für die Menschen gebetet, die von militärischer Gewalt bedroht sind, insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten, und für alle, die sich für friedliche Lösungen einsetzen.
  • ​Hass und Ungerechtigkeit: Die Fürbitten galten jenen, die unter Hass, Hetze und religiöser Verfolgung leiden, sowie allen, die als politische und kirchliche Amtsträger dienen.
  • ​Armut und soziale Ausgrenzung: Ein besonderes Augenmerk lag auf den von Armut betroffenen Menschen, insbesondere den Kindern mit geringeren Bildungschancen und den Familien, die vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind.
  • ​Weltgemeinschaft und Klima: Die Gebete nahmen Bezug auf die Klimakonferenzen und baten um Geduld und Hartnäckigkeit für eine gerechtere Weltwirtschaft und mehr Vertrauen in Friedensverhandlungen statt in Waffen.
  • ​Krisengebiete (Sudan): Es wurde konkret für die Menschen im Sudan gebetet, die unter Krieg und grenzenloser Gewalt leiden und sich auf der Flucht vor der Hungersnot befinden. Das Gebet endete mit dem gemeinsamen „Vater unser“ und dem abschließenden Segen.

​9. Abschluss: Nationalhymne und Europahymne

Die Gedenkfeier schloss mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne und der Europahymne, was die Verwurzelung in der Heimat sowie die Hoffnung auf ein geeintes und friedliches Europa bekräftigte.

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