Mystik, Gemeinschaft und ein „Engel aus Stuttgart“ – Erste Rorate-Messe in Bad Saulgau
Einen besonders stimmungsvollen Auftakt in die Adventszeit erlebten die Gläubigen bei der ersten Rorate-Messe in der St. Johannes Kirche. Zelebrant Pfarrer Johannes Öhl feierte die Messe in einer Kirche, die ausschließlich von Kerzenschein erleuchtet war. Die Atmosphäre wurde von den Besuchern als mystisch, erhaben und wunderschön beschrieben – ein Moment der Ruhe und Besinnung in der vorweihnachtlichen Zeit.
Unerwartet großer Andrang beim Frühstück
Im Anschluss an den Gottesdienst war die Gemeinde in das Gemeindehaus zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Normalerweise steigert sich die Besucherzahl über die Adventszeit und erreicht erst bei der dritten Rorate ihren Höhepunkt. Doch in diesem Jahr war der Ansturm bereits beim ersten Termin überraschend groß.
Trotz der unerwartet hohen Gästezahl meisterte das bewährte Küchenteam die Situation mit Bravour. Ein herzlicher Dank gilt Gerlinde Schneiderhahn, Edeltraud Brillisauer und Irmgard Jans die zusammen mit der Hausmeisterin Inge Mangler für das leibliche Wohl sorgten und den Vormittag zu einem Erlebnis echter Gemeinschaft machten.
Drei Jahrzehnt der Solidarität für die Franziskusstube
Das Frühstück hatte auch in diesem Jahr einen tiefen sozialen Hintergrund, der die Gemeinde seit 30 Jahren begleitet: die Unterstützung der Franziskusstube in Stuttgart.
Ins Leben gerufen wurde die Unterstützung von Bischof Thomas Maria Renz der zur damaligen Zeit noch Pfarrer in Bad Ssulgau war.
Ein ganz besonderer Gast bereicherte dieses Jubiläum: Schwester Margret Ebe, die „Seele“ der Franziskusstube, war persönlich in Bad Saulgau anwesend. Ein Jahrzehnt lang wurden bei den Rorate-Frühstücken Spenden für ihre Arbeit gesammelt. Die Franziskanerin leitete in Stuttgart eine Anlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen, die dort nicht nur ein warmes Frühstück, sondern auch menschliche Wärme und ein Stück „Heimat“ fanden.
Bewegender Bericht von Schwester Margret
Schwester Margret, die mittlerweile ihren Ruhestand im Kloster Sießen verbringt, berichtete live und eindrücklich von ihrer jahrzehntelangen Arbeit. In ihrer Ansprache bedankte sie sich für die treue Unterstützung aus Bad Saulgau über die „langen Jahre hindurch“.
Sie gab bewegende Einblicke in den Alltag der Franziskusstube.
Die Franziskusstube wurde Ende September 2025 für eine umfassende Sanierung geschlossen, was zeitlich mit dem Abschied von Schwester Margret in den Ruhestand zusammenfiel.
Ehrung durch Dekan Müller
Ein emotionaler Höhepunkt war die Ehrung durch Dekan Peter Müller. Er überreichte Schwester Margret einen großen Blumenstrauß als Zeichen des Dankes und der Anerkennung. In seiner Rede würdigte er, dass soziale Aktionen oft nur punktuell seien, Schwester Margret aber „Tag für Tag“ für die Menschen da war und ihnen Würde gab. Er bezeichnete sie treffend als einen „Engel von Stuttgart“.
Da die Franziskusstube aktuell aufgrund der Sanierung geschlossen ist, kündigte Dekan Müller an, dass der Erlös des diesjährigen Rorate-Frühstücks einem internen Zweck zugutekommt: der Renovierung der historischen Kleis-Orgel in der St. Johannes Kirche. Nach über 40 Jahren muss das Instrument dringend gereinigt und instand gesetzt werden.
Es war ein Vormittag, der zeigte, wie eng Glaube, Gemeinschaft und tätige Nächstenliebe in Bad Saulgau verbunden sind.
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