Sießen, am Sonntag, den 06.09.2020: nach mehr als 11 Jahren verlässt Superior und Pfarrer Franz Xaver Weber seine Wirkungsbereiche Kloster Sießen und Kirchengemeinde St. Markus Sießen.

Mit einem Festgottesdienst, Festakt und einem gemeinsamen Mittagessen in den Räumlichkeiten des Klosters wurde er mit einem über Allem schwebenden Hauch von Wehmut verabschiedet.

Zu Beginn des Festgottesdienstes, der als Konzelebration mit Weihbischof Thomas Maria Renz, Superior Franz Xaver Weber und Dekan Peter Müller feierlich mit den Gläubigen begangen wurde, begrüßte Sr. M. Karin, die neu gewählte Generaloberin der Sießener Franziskanerinnen, alle in der Barockkirche, in der Klosterkapelle und über das Internet „in Nah´ und Fern“. Die Klosterleitung und der Kirchengemeinderat, so Sr. M. Karin, hatten sich reichlich Gedanken gemacht, um unter den einschränkenden Auflagen durch die Corona-Pandemie eine würdige und dem besonderen Wirken von Superior und Pfarrer Weber gerechte Verabschiedung auszurichten.

Wie ein roter Faden zog sich durch alle Würdigungen, dass Pfarrer Weber ein leidenschaftlicher Seelsorger mit großer Liebe zu den Menschen und zu Gott ist. Darüber hinaus, so Weihbischof Thomas Maria Renz, sei er ein Beichtvater mit Charisma, ein aufmerksamer und einfühlsamer Zuhörer, bei dem man ein absolutes Vertrauen spüre. Durch schriftlichen Antworten von den Schwestern, von ihm erbeten und ihm zugesandt, ließ Weihbischof Renz die Zuhörer auch wissen, dass Superior Weber ein genialer Motivator und Improvisator ist, verbunden mit einem immer wieder aufblitzenden feinem Humor.

Sr. M. Anna Franziska, die bisherige Generaloberin, dankte Superior Weber für die jahrelange enge und einfühlsame Zusammenarbeit.

Über die zuvor von Weihbischof Renz gewürdigten Wesensmerkmale hinaus sprach sie auch den sensiblen und spielerischen Umgang von Superior Weber im Umgang mit Kindern und Jugendlichen an: bei den Franziskusfesten, beim Auftreten der Sternsinger, bei den vielfachen Einbindungen von Kindern und Jugendlichen in Gottesdiensten. Als Abschiedsgeschenk überreichte Sr. M. Anna Franziska an Superior Weber ein von der klostereigenen Paramentik gefertigtes neues, violettes Messgewand. Violett, so Pfr. Weber später, bedeute auch, dass immer noch etwas nachkomme – auf Advent folgt Weihnachten, auf die Fastenzeit Ostern.

Auch Dekan Peter Müller, Leiter der Seelsorgeeinheit Sankt Johannes Baptist Bad Saulgau, würdigte das segensreiche Wirken von Pfarrer Weber als Priester in der Seelsorgeeinheit. Über all die Jahre hinweg, so Dekan Müller, war er im Pastoralteam ein Mitbruder mit stets gutem und wegweisendem Rat, jemand, auf den immer Verlass war und jemand, der mit der Gabe des Zuhörens in freundschaftlicher Weise das fruchtbringende Miteinander gefördert hat. Als Dank für sein Wirken überreichte Dekan Müller seinem Mitbruder einen großen Band über die Geschichte des Bistums.

„Wandlung“ – dieses Wort auf der Einladung zur Verabschiedung von Pfr. Weber nahm der Gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates St. Markus, Siegfried Rau, zum Anlass, die anstehende Änderung zu beschreiben: Pfr. Weber war 11 Jahre in der Kirchengemeinde gegenwärtig, im Gottesdienst, beim Kirchenkaffee, bei Gemeindeausflügen und Gemeindenachmittagen im Advent; immer aufgeschlossen, ein guter Zuhörer, im Dialog anregend, tiefsinnig und inspirierend. Jetzt verlasse er die Kirchengemeinde, so Siegfried Rau, aber in der Erinnerung und in den Herzen der Kirchengemeindemitglieder sei er weiterhin präsent und gegenwärtig, in dankbarer Erinnerung an ein Stück gemeinsamen Lebensweges mit ihm.
Als Präsente überreichte Siegfried Rau im Namen der Kirchengemeinde als Unikat einen Fotoband mit Motiven der Barockkirche und Fotos von gemeinsamen Begegnungen, gemeinsam begangenen kirchlichen Festen und Anlässen. Ein zweites Geschenk, ein Schirm, behangen mit Karten des Dankes und guten Wünschen sollte am neuen Wirkungsort nicht nur vor Regen schützen, sondern symbolisch Pfr. Weber, verwurzelt in der Marienverehrung, dem besonderen Schutz und Fürbitte der Gottesmutter Maria empfehlen.

Zuvor hatte Josephine Ulrich, stellvertretend für die Sießener Sternsingergruppe, die Pfr. Weber immer sehr am Herzen lag, eine Fotomontage aller Sternsinger, und Herr Birkhofer im Namen der Blutreitergruppe Kloster Sießen ein Foto von Pfr. Weber „Hoch zu Ross“ bei einem der zehn gemeinsamen Blutritte in Weingarten überreicht.

Dem Ortsvorsteher der Teilgemeinde Haid-Bogenweiler-Sießen, Ansgar Kleiner, oblag es als letztem der Grußwort-Redner, den Dank der politischen Gemeinde – auch im Namen der Stadt Bad Saulgau – zu übermitteln. Er hob insbesondere die gute und vertrauensvolle sowie immer aufeinander eingehende Art der Zusammenarbeit und das gute und ergänzende Zusammenwirken bei gemeinsamen Anlässen der kirchlichen und politischen Gemeinde hervor. Ortsvorsteher Ansgar Kleiner, im Ehrenamt auch Kirchenpfleger der Kirchengemeinde St. Markus und Kantor überreichte für das gute Miteinander in all den Jahren als Präsente einen Geschenkkorb mit Spezialitäten aus Bad Saulgau und seinen Ortsteilen und die Bücher „1200 Jahre Bad Saulgau, Was die Bad Saulgauer an ihrem Städtchen lieben“ und „111 Orte in Oberschwaben, die man unbedingt gesehen haben muss“.
Am Schluss des Festaktes und bevor es zum gemeinsamen Essen ging, oblag es Superior und Pfarrer Franz Xaver Weber, ausnahmslos und allen „Vergelt´s Gott“ zu sagen, für die Begegnungen und Unterstützung, die er in all den Jahren in Sießen und Umland erfahren und erleben durfte.