Mit Pfarrer Shinto Kattoor unterstützt ihn erstmals ein gewählter Stellvertreter in den Leitungsaufgaben
Friedberg/Bad Saulgau. „Eine zeitgemäße Jugendarbeit, eine menschennahe Caritas, die Förderung der Kirchenmusik, unsere Dekanatswallfahrten sowie eine ansprechende Erwachsenenbildung sind mir wichtig“, betonte der bisherige Dekan und Bad Saulgauer Pfarrer Peter Müller in der Kandidatenbroschüre. Am Mittwochabend kamen im Dorfgemeinschaftshaus in Friedberg die Mitglieder des Dekanatsrates, der sich aus Delegierten der vier Seelsorgeeinheiten sowie der Einrichtungen und Verbände zusammensetzt, die Priester und Diakone sowie Vertreter:innen der anderen Pastoralen Berufe und der Ruhestandsgeistlichen zur Dekanewahl zusammen.
Mit 35 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen wählte das nur zu diesem Anlass zusammentretende Gremium Müller erneut zum Dekan und bestimmte ebenfalls in geheimer Wahl den zweiten Bad Saulgauer Pfarrer Shinto Kattoor einstimmig zu dessen Stellvertreter. Die in der Dekanatsordnung vorgesehene Funktion des stellvertretenden Dekans war in Saulgau bisher unbesetzt. Für beide Ämter gab es jeweils nur einen Kandidaten. Sabine Thomma, die Vorsitzende des Wahlausschusses, freute sich über das klare Ergebnis, das Domkapitular Uwe Scharfenecker, zuständiger Gebietsreferent in der Rottenburger Diözesanleitung, als Wahlleiter bekanntgab.
Dekan Müller steht somit vor seiner zweiten siebenjährigen Amtszeit. Ihm liege daran, auch in Zukunft ein breites Spektrum von Kirche abzudecken, dass jeder mit seiner Originalität darin Platz habe und seine Visionen von Kirche leben könne, sagte er nach seiner Bestätigung. Bereits 2016 bestimmte ihn die öffentliche Wahlversammlung zum Dekan, nachdem er das Amt zuvor ein Jahr kommissarisch innehatte. Der 47-Jährige stammt aus Zußdorf und machte zunächst eine Ausbildung im Postdienst. In Tübingen und Rom studierte er Theologie. Nach dem Diakonat in Bad Schussenried kehrte Müller zum Weiterstudium nach Rom zurück und erhielt dort 2005 die Priesterweihe.
Nach Vikarsjahren in Esslingen und Süßen begann Peter Müller 2010 seinen Dienst in Bad Saulgau zunächst als Pfarrvikar, bevor er 2012 die Seelsorgeeinheit als Leitender Pfarrer übernahm. Ein Jahr später kam Pater Shinto Kattoor als Pfarrvikar ins Bad Saulgauer Pastoralteam. Seit 2019 leitet der 41-Jährige gemeinsam mit Dekan Müller die Seelsorgeeinheit. Kattoor ist in Manikkadavu im indischen Kerala geboren, trat 1997 in den Prämonstratenserorden ein und erhielt 2008 die Priesterweihe. Von 2010 bis 2013 arbeitete er in den Seelsorgeeinheiten Klippeneck-Primtal und Tuttlingen-Nendingen. Bischof Gebhard Fürst nahm ihn im vergangenen Jahr unter die Diözesanpriester von Rottenburg-Stuttgart auf.
Domkapitular Scharfenecker wird die beiden Gewählten am Donnerstag, 29. Juni, um 18 Uhr in der Bad Saulgauer St.-Johannes-Kirche im Auftrag von Bischof Fürst offiziell in ihre Ämter einführen. Das Dekanat Saulgau umfasst 30 katholische Kirchengengemeinden in vier Seelsorgeeinheiten und erstreckt sich von Scheer im Westen über Braunenweiler im Nordosten bis nach Fleischwangen im Süden.
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