„Der heilige Ort mitten in Bondorf“ so beschreibt Dekan Peter Müller bei seiner Begrüßung anlässlich der Wiedereröffnung nach der Renovation am vergangenen Dienstagabend das Kleinod des Ortes, die barocke St. Bruno-Kapelle. Rechtzeitig zur Weihnachtszeit konnte die Kapelle nach einer umfangreichen Renovation im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Eben dieses kleine aber feine Gotteshaus ist fest in der Geschichte von Bondorf verankert. Die Kapelle wurde 1773 erbaut. Patron ist der Gründer des Kartäuserordens, St. Bruno. 1927/28 wurde eine Sakristei angebaut und die Kapelle nach Osten hin erweitert, dabei entstand ein größerer Altarraum mit Chorbogen. 1981 erfolgte eine grundlegende Sanierung des Mauerwerkes und Renovierung der Kapelle. Der „Schönstattaltar“ prägt den Altarraum. Im Chor ein Prager Jesulein, eine Figur des Erzengels Michael und Im Schiff eine Darstellung des Hl. Bruno. Das Deckengemälde im Chor zeigt den Heiligen Geist als Taube und das im Schiff das Lamm mit den sieben Siegeln. Im Anschluss an den Gottesdienst, der vom Singkreis Bondorf mit vorweihnachtlichen Liedern mitgestaltet wurde, ließ Joachim Gulde, zuständiger Vertreter des Kirchengemeinderates Bad Saulgau, die Notwendigkeit der Renovation Revue passieren. „Der Herrgott hat seltsame Wege, uns Dinge zu zeigen – Bei uns in der St. Bruno-Kapelle war dieser Weg sehr direkt“ schilderte er die Initialzündung für die Renovation. Bei einem Gottesdienst verlor sprichwörtlich eine Frau den Boden unter den Füßen, weil der Gestühlsboden einbrach. Schnell war klar, Flicken hilft nicht mehr. Nicht nur der Gestühlsboden war morsch sondern auch der Holzwurm hat bei den Figuren ganze Arbeit geleistet. So wurde seit Juli diesen Jahres die Kapelle unter aktiver Mithilfe der Bondorfer Bürger grundlegend saniert. Neben dem neuen Gestühlsboden, wurde die Elektrik überholt, der Boden des Altarraums neu gestaltet, der komplette Innenraum neu gestrichen und die Figuren durch den Restaurator Willy Mayer nicht nur von den „Untermietern“ befreit, sondern auch auf Hochglanz gebracht. Joachim Gulde dankte nicht nur den beteiligten Firmen sondern insbesondere den vielen helfenden Händen, von den schweren Tiefbauarbeiten bis zum Putzen der Kapelle und den Bänken. Sein Dank galt auch Dekan Peter Müller und dem Kirchengemeinderat für die Unterstützung und insbesondere dem Gewählten Vorsitzenden Ludwig Boll, der in hohem Maße seine Expertise als Architekt eingebracht hat. Dem Dank schloss sich Dekan Müller an, der die beiden „Motoren“ dieses Gemeinschaftswerkes, die Mesnerin Anni Stützle und Joachim Gulde mit einem Geschenk beehrte und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu einem Dankessen in den „Oberammer Hof“ einlud. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die bisherige Renovation ein Zwischenschritt ist, denn den endgültigen Abschluss wird ein neuer Volksaltar und ein Ambor sein.
FOTO (Kienzler)
Dekan Peter Müller und die beiden „Motoren der Renovation“ Anni Stützle und Joachim Gulde freuen sich über die gelungene Innenrenovation der St. Bruno-Kapelle



